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2002 - Überschneidungen - Ladbergen

Ausstellung in der Galerie ,,strathwork" ,Ladbergen 2002 mit Jochen Heinemann, Karl Schoofs, Karsten Beschoner, Ulrich Reimann

ÜBERSCHNEIDUNGEN
- Zur Ausstellung in Ladbergen -2002 -

Überschneidungen - Ein Begriff, der in uns viele Assoziationen weckt. Jeder kann ihn mit Inhalt füllen und verbindet seine individuellen Erfahrungen mit diesem Wort. Kreise überschneiden einander und bilden eine Schnittmenge, Termine überschneiden sich und führen zu Verstimmungen, Parallelen überschneiden sich in der Unendlichkeit, Lebenslinien überschneiden sich und führen zu neuen Erfahrungen, Schnitte und Linien kreuzen und hinterlassen neue Flächen und Formen, Winkel und Perspektiven. Der Kopf gemalt, der Kopf aus Holz gehauen, der gehauene Kopf gebrannt – Überschneidungen. Das Papier wird in zwei Hälften geschnitten – getrennt.

Überschneidungen trennen und schaffen gleichzeitig etwas Neues. Überschneidungen können aber auch verbinden. Auf jeden Fall verändern sie das bisher dagewesene.

Eine Ausstellung Überschneidungen zu nennen, bedeutet, dass es eine gemeinsame Schnittmenge gibt und Schnittstellen. Gleichzeitig impliziert der Titel, dass Teile der Ausstellung für sich alleine stehen, sind nur Skulptur, nur Bild.

Malerei und Skulptur
Die Verwendung dieser beiden Begriffe erscheint heutzutage wie ein Anachronismus, überholt von der „modernen/ postmodernen Kunst“ des letzten Jahrhunderts. Ist es nicht veraltert - in Zeiten von Enviroments, Videoinstallationen, Kunstevents etc. - Farbe auf eine Leinwand aufzutragen oder einen Baumstamm von Hand zu bearbeiten. Implizieren diese Unterscheidungen nicht unnötigerweise eine Kunstvorstellung die trennt, was nicht mehr zu trennen ist? Das Bild an der Wand ein Relikt, Ausdruck eher einer kunsthandwerklichen Tätigkeit - wenn es sich nicht bewegt o.ä.- ist es dann noch innovativ, kann es denn dann überhaupt „Kunst“ sein? Vielleicht.

Die Skulptur, die keine Assoziation zulässt und deswegen alleine steht, das Bild, das an der Wand hängend um sich herum nichts duldet und die Bilder und Skulpturen, die miteinander korrespondieren – alles ist möglich.

Malerei und Plastik sind hier in der Ausstellung vereint. Zwei traditionelle künstlerische Ausdrucksarten, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Plastik repräsentiert den Raum, die Dreidimensionalität und die Malerei die Fläche, die Zweidimensionalität. Bei der Plastik steht die Struktur, die Oberfläche im direkten Bezug zu ihrer Räumlichkeit. Die Fläche, die Zweidimensionalität der Malerei kann sich eine Räumlichkeit nur durch die Veränderung der Oberflächenstruktur , durch die Illusion des Raumes durch Linienüberschneidungen und -verdichtungen, durch die Farbwahl und deren Positionierung auf der Fläche schaffen, doch letztendlich bleibt sie in der Zweidimensionalität verhaftet. Doch gibt es hier die Überschneidung zur Skulptur. Eine Skulptur in den Raum gestellt verändert den Raum, ein Bild im Raum positioniert verändert diesen ebenso.

So findet sich die Skulptur als dreidimensionales Bild wieder und die offene Form, die Aus- und Einblicke ermöglicht. Das Holz als Werkstoff steht bereits in seiner Dreidimensionalität. Es hat eine Beziehung zum Raum. Es kann gesehen, gerochen und gefühlt werden, lange bevor es bearbeitet wird. Selbst in seiner ursprünglichsten Form – als Baum – ist es Veränderungen unterworfen. Es wächst, wird raumgreifend und verändert sich - seine Struktur und Größe - und in diesem Lebensprozess den es umgebenden Raum. Das Holz, der Baum ist schon Skulptur lange bevor der Bildhauer beginnt. Raum und Nicht-Raum stehen hier in einem korrespondierenden Verhältnis. Im künstlerischen Schaffensprozess steht der Baum als Skulptur bereits in dem Dialog von Raum und Nicht-Raum. Durch Wegnehmen, Verändern, Zerteilen, Zusammenfügen und wieder Anbauen wird der Stamm in seiner Dreidimensionalität verändert. Eine Skulptur nach dem Lebensplan des Künstlers entsteht, wie der Baum nach seinem natürlichen Lebensplan schon einmal sich als Skulptur raumgreifend entwickelte. Doch auch diese Skulptur erscheint niemals wirklich beendet. Selbst, nachdem der Schaffensprozess des Künstlers beendet scheint, unterliegt die Skulptur weiteren Veränderungen. Sie trocknet aus. Risse entstehen, Wettereinflüsse verändern das Aussehen und der Prozess des Verfallens schreitet fort und erst wenn der Baum, das Material Holz, die entstandenen Skulptur nicht mehr da ist, gibt sie den beanspruchten Raum wieder frei für neue andere Räummöglichkeiten.

Linien kreuzen sich, überschneiden sich, verdichten sich auf der Fläche. Flächen entstehen. Farben werden zu Flächen, überschneiden sich. Strukturen bleiben erhalten und werden in der Übermalung zu neuem. Ein Bild entsteht. Es ist nicht das Bild im Kopf des Künstlers, das nur ausgestaltet wird, sondern ein Prozess des Schaffens an dessen Ende ein Bild entsteht. Figurativ oder Abstrakt, Strukturen als Wahrheit , die in ihrer Komposition die Stimmigkeit ergeben und Bilder entstehen lassen, die bei dem Betrachter zu Überschneidungen mit seinen eigenen Bildern führen. Die Frage ist nicht die nach absoluter Schönheit, sondern Gefühle der Ablehnung oder des Angezogenseins werden ausgelöst und setzten so einen neuen Prozess im Betrachter in Gang.

Überschneidungen bedeutet aber noch mehr. Innerhalb einer Gruppe ist es wichtig eine gemeinsame Schnittmenge zu finden, die Raum für den Einzelnen lässt und gleichzeitig groß genug ist die Gruppe, zu tragen.

Die hier ausgestellten Werke sind die Ergebnisse ganz individueller Prozesse der einzelnen Künstler. Sie sind das sichtbare Ende einer manchmal kognitiven, manchmal situativ-prozesshaften, manchmal gruppendynamischen Auseinandersetzung mit der Zwei- oder Dreidimensionalität. Ihnen gemeinsam ist ihre Expressivität und ihre Einmaligkeit. In den Bildern von Joachim Heinemann und Karl Schoofs kann man die Freude und Unbekümmertheit im Umgang mit Form und Farbe nachempfinden in der thematischen Darstellung. Die beiden Künstler arbeiten seit 1984 in freier Atelierarbeit zusammen.

Die Gruppe Einschnitte 96
Sie wurde im Jahre 1996 in Unna gegründet und versteht sich als „offene Gruppe“. Der Name bezeichnet den ersten Moment, den Beginn der künstlerischen Arbeit, den Schnitt mit der Kettensäge in den Stamm, die erste Veränderung des Holzes, ähnlich dem ersten Strich auf der weißen Leinwand. Viele Einschnitte sind noch nötig, den Stamm in eine Form zu zwingen, aber dem ersten Schnitt bleibt etwas Besonderes. Ein Schnitt.

Neben der individuellen malerischen und bildhauerischen Tätigkeit der einzelnen Mitglieder, finden etwa alle 3 Monate gemeinsame „Arbeitswochenenden“ statt. Dort sind neben den hier ausstellenden Künstlern Karsten Beschoner, Joachim Heinemann, Jürgen Linneweber, Ulrich Reimann und Karl Schoofs, die den Stamm der Gruppe bilden, immer wieder auch Gäste willkommen gewesen und werden es weiter sein. Es wird vorwiegend mit dem Material Holz gearbeitet, einem Stoff, der stets eine persönliche Ansprache erlaubt, schon durch seine Farben und die Maßgabe in der natürlichen Säule des Stammes. Es lebt, riecht und verändert sich während der Bearbeitung und auch nach der Fertigstellung. Die Bearbeitung des Holzes mit unterschiedlichsten Werkzeugen und die Verwendung anderer Materialien, sowie die inhaltliche und gestalterische Auseinandersetzung mit den Gruppenmitgliedern ermöglichen letztendlich erst die hier ausgestellten Skulpturen und spiegelt die Vielschichtigkeit und Experimentierfreudigkeit der Gruppe wieder.

Die einzelnen Künstler

Karsten Beschoner
geb. 20.08.1961
geboren und aufgewachsen in Osnabrück
`82 bis `87 Studium der Sonderpädagogik in Hannover
derzeit wohnhaft in Emsdetten

künstlerische Arbeit
seit 1992 Künstlerische Auseinandersetzung mit unterschiedlichem Thematiken im Bereich der Fotografie und Bildhauerei. Seit `96 Mitglied der Künstlergruppe EINSCHNITTE `96

Ausstellungen:
Fotografie Seit `93 beteiligt an mehren Gruppenausstellungen in Rheine, Emsdetten und Hengelo

Kontakt : Karsten Beschoner
Brahmsstr. 7
48282 Emsdetten
Tel.: 02572 / 4300
E_Mail : Karsten.Beschoner@gmx.de

Joachim Heinemann
geb. 1958
aufgewachsen in Essen
Studium der Sonderpädagogik und Kunst 1980 bis 1984 in Dortmund
besonders beeinflusst durch Ulle Hees Wuppertal
1984 - 1985 Leben und arbeiten in Gelsenkirchen
seit 1985 wohnhaft in Unna
seit1986 künstlerische Zusammenarbeit und gemeinsames Atelier mit K. Schoofs.

Künstlerische Arbeit
Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit liegt im Bereich Malerei/ Bildhauerei. Die gemeinsame Arbeit mit K. Schoofs führte auch zu verschiedenen gemeinsamen Bildern. Seit 1991 kommt es zudem zu losen Gestaltungstreffen mit P. Tournee. In dieser Zusammenarbeit entstanden bisher 3 gemeinsame Bilder. Nebenbei gab es immer wieder künstlerische Auseinandersetzung mit der plastischen Gestaltung (Gips, Ton, Speckstein). Seit Januar 1996 wird das Unnaer Atelier regelmäßig zum Treffpunkt von Bildhauern zum gemeinsamen Arbeiten in Holz. 1998 entsteht aus dieser losen Bildhauerei die Gruppe „ Einschnitte 96“. 1997 entsteht aus der Ausstellungsreihe „Just one night“ eine Kooperation von Malern und Musikern . Aus dieser Kooperation entsteht das „ Experiment“. Eine Weiterführung der Performances mit dem Ansatz bildende Künstler treffen Musiker ist geplant.

Einige Worte zur pädagogisch- künstlerischen Arbeit
Seit 1987 Lehrer an Sonderschulen im Kreis Unna. In dieser Zeit wurden unterschiedliche künstlerische Projekte zur Kooperation und Integration von Behinderten angestrebt.
- Öffentliche Malaktion in Bergkamen
- Kunstprojekt Grundschule - Sonderschule
- Wasser in der Kunst / Ein Malprojekt zu gemeinsamer Arbeit von Grundschülern und Sonderschülern
- Bilder für das Gesundheitshaus in Unna
- Projekte im Bereich Theater : Familie Kabeljau und Moglis Rückkehr

Ausstellungen

1985 „kleine Werkschau“ , Essen
1986 „Hand und Fuß“ in Bonn
1986 „ Junge Kunst“, Unna (Gruppenausstellung Unnaer Künstler )
1987 „ Akten“ , Bonn
1988 „Kristallnacht“ , Unna
1990 „Szenenfähre“ , Bonn
1996 „ Werkschau“ , Witten
1996 Jubiläumswerkschau , Unna
1997 „Just one night“ Werne
1998 „Experiment“ Bergkamen
(Performance Jazz trifft Malerei)
1999 „Kopf-Räume“ Dortmund
(Einzelausstellung Malerei und Bildhauerei )
1999 „Klangfarben – Farbklänge“ Bergkamen
(Performance Jazz trifft Malerei)

Jürgen Linneweber -
geb. 1952
aufgewachsen in Düsseldorf
seit 2001 in Münster

1982-1985 Studium der Kunst und Sonderpädagogik an der Universität zu Köln

von 1982 bis 1994 Mitwirkung an unterschiedlichen Projekten im Bereich Spiel/Bild/Musik

Figurentheatergruppen und freien Theatergruppen in Köln, Dortmund, Ahlen und Beckum

Praktikum in der Steinbildhauerei Magera in Ahlen

1988/89 Grundlagensemester beim Figurentheaterkolleg in Bochum

Ausstellungen/Projekte:

"Figuren und Masken" im Lehr- und Forschungsinstitut der Deutschen Akademie für Psychoanalyse in Düsseldorf 1982

Gestaltung eines Wandreliefs mit Schülern im Westfälischen Institut für Heilpädagogik und Jugendpsychiatrie 1987

Figuren für Kindertheaterstück "Ronja Räuberstochter" beim Stadttheater Beckum 1993

Seit 1996 Holzbildhauerei in der Gruppe. "Einschnitte ´96"

Kontakt: Jürgen Linneweber
Kirchfeld 22
48163 Münster

Ulrich Reimann
Geb. 1963
Aufgewachsen in Rheine

1995 erste künstlerische Arbeiten seit 1997 Mitglied der Gruppe „Einschnitte `96“

Kontakt : U. Reimann
Zeppelinstr. 10
48431 Rheine

Karl Schoofs
Geb. 1960
Aufgewachsen in Kranenburg
1982 bis Studium der Kunst und Geschichte in Dortmund
1999 bis 2001 Ausbildung zum Ergotherapeuten.

Künstlerische Arbeit
Seit 1986 Ateliergemeinschaft mit J. Heinemann
Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit liegt im Bereich Malerei/ Bildhauerei. Die gemeinsame Arbeit mit J. Heinemann führte auch zu verschiedenen gemeinsamen Bildern. Seit 1991 kommt es zudem zu losen Gestaltungstreffen mit P. Tournee. In dieser Zusammenarbeit entstanden bisher 3 gemeinsame Bilder. Nebenbei gab es immer wieder künstlerische Auseinandersetzung mit der plastischen Gestaltung (Gips, Ton, Speckstein). Seit 1996 Mitglied der Künstlergruppe „Einschnitte `96“ Seit 1997 Beteiligung an Performances Malerei und Musik

Ausstellungen

1986 „Hand und Fuß“ in Bonn
1987 „ Akten“ , Bonn
1988 „Kristallnacht“ , Unna
1990 „Szenenfähre“ , Bonn
1996 „ Werkschau“ , Witten
1996 Jubiläumswerkschau , Unna
1998 „Experiment“ Bergkamen (Performance Jazz trifft Malerei)
1999 Klangfarben – Farbklänge“ Bergkamen (Performance Jazz trifft Malerei)

 

 

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